Gunten

Gunten

Gunten ist eine kleine Ortschaft der Gemeinde Sigriswil im Kanton Bern. Das Dorf liegt am Nordufer (Sonnseite) des Thunersees. Es ist auf dem Geröllkegel des Guntebachs gebaut. Gunten ist auf der Hauptstrasse von Interlaken Richtung Thun erreichbar und liegt zwischen den Dörfern Merligen und Oberhofen am Thunersee. Dank seines milden und ausgeglichenen Seeklimas und einer Höhenlage von 565 m ü.M., ist Gunten ein Ferienort für das ganze Jahr. Von Gunten aus sieht man den Niesen, das Simmental und die Bergwelt des Berner Oberlandes.
Gunten existierte bereits sehr früh, es hiess galloromanisch Cumbitta. 1239, also im Mittelalter, hiess es Gomptan. 1347 wurde die Weingegend Gunten von Sigriswiler Bürgern dem Grafen Eberhard von Kyburg für 300 Thuner Pfennige abgekauft. Bereits seit damals gehört der Ort Gunten also zur Gemeinde Sigriswil. 1870 erfolgte eine bessere Erschliessung Guntens durch die Seestrasse Thun-Interlaken; das war auch der Tourismus-Förderung dienlich.
1913 ging eine Strassenbahn in Betrieb, diese wiederum wurde 1952 durch den bis 1982 verkehrenden Trolleybus Thun–Beatenbucht ersetzt. Heute wird Gunten von der Autobuslinie 21 und 25 der Verkehrsbetriebe STI bedient.

Foto: Gunten, Strasse nach Sigriswil (rechts) und links der Guntestutz.


Résidence du Lac

Das einstige «Hotel du Lac» in Gunten BE konnte wegen Bauauflagen und der erforder­lichen, aufwendigen Infra­struktur eines modernen Hotel­betriebes nicht mehr weiterge­führt werden. Dank der Initiative von Archi­tekten und Planern konnte das originelle Gebäude in seiner Grundsubstanz erhalten und der Charakter des ehemaligen Hotels auf das neue Konzept übertra­gen werden.

Die Räume des Hotels wurden zu verschieden grossen Eigentums­wohnungen umgebaut, der Name des Hotels in «Résidence du Lac» umgewandelt. Die moderne Infra­struktur sowie die persönliche Atmosphäre der einzelnen Wohnungstypen und die einzigartige Lage direkt am See bieten eine hohe Wohnqualität.


Geschichte

Um 1820 betreibt Anna Tschan eine kleine, gemütliche Pension. Mit der Zeit zieht es immer mehr Freunde und Bekannte der Familie an den Thunersee nach Gunten. In diesen Jahren wird das Berner Oberland touristisch erschlossen, Berg­bahnen werden gebaut und die ersten Autos leiten einen Tou­rismusboom ein.

Bald einmal wird die Pension zu klein und es muss umgebaut werden. Um 1912 wird der Haupttrakt des Hotels in Arbeit genom­men. 1914 zur Saison­eröffnung des neuen Hotels du Lac bricht der l. Weltkrieg aus.

Nun kommen schwere Zeiten für den Fami­lienbetrieb. Die Nachkommen zieht es trotz allem ins Hotel­fach und der Betrieb wird in diesen harten Jahren aus eige­ner Kraft über die Runden gebracht.

Nach dem Krieg übernehmen Mutter und Sohn das Hotel und bringen es wie­der zur Blüte. Bis 1975 bleibt das Hotel du Lac in Familien­besitz. Nachfolgeprobleme und grosse, sich aufdrängende Neuinvestitionen zwingen die Familie zum Verkauf.

Überblick

1820 Pension von Anna Tschan

1840 wurde ein 3-geschossiger Bau auf der Ost-Seite gebaut (ursprüngliche Pension)

1916 Haupttrakt wird erstellt

1975 wird das Hotel verkauft

1981 Das Hotel wird in ein Wohnhaus umgestaltet

2005 Aufnahme ins Bauregister der Gemeinde Sigriswil (schützenswertes Gebäude)


Umbau 1981

Das Äussere

Bei genauen Voruntersuchun­gen wurde festgestellt, dass die bestehende Tragkonstruktion (Fassade, Dachstuhl etc.) des Gebäudes derart gut gebaut war, dass sich eine Restaura­tion geradezu aufdrängte.

Das Innere

Durch geschicktes Ausnützen der Tragkonstruktion, konnte eine praktisch optimale Situa­tion geschaffen werden. Einesteils ergaben sich äusserst originelle Grundrisse, anderenteils konnte ein nach modernen Gesichtspunkten konzipierter Bau geplant werden.

  • Die gesamte sanitäre- und heizungstechnische Installation wurde komplett herausgerissen und durch eine moderne Anlage ersetzt, die den heutigen Bedürfnissen gerecht wird.
  • Sämtliche Leitungen wurden in eigens dafür vorgesehenen Schächten geführt, die beste­henden alten Böden durch eine schalldämmende Konstruktion verbessert.
  • Das gesamte Dach wurde neu eingedeckt und isoliert, die alten Blechkanäle und Abläufe durch solche aus Kupfer ersetzt.
  • Die gesamte Residence erhielt neue, isolierverglaste Fenster, auf die Seeseite hinaus mit Schalldämmzusatz.

Der Werbeprospekt


Pläne


Historische Aufnahmen


Bauinventar

Brief der Planungs- und Volkswirtschaftskommission der Einwohnergemeinde Sigriswil vom Juli 2005

Im Juli 2005 wurde die Résidence du Lac ins offizielle Bauinventar der Gemeinde Sigriswil aufgenommen und als schützenswertes Bauobjekt klassifiziert.

Abschrift des Bauinventars

Gemeinde: Sigriswil
Amt: TH
Gebäude-Nummer: 73
Ort: Herzogenacher
Eigentümer/in Baumann Immobilien AG, Bern
Parzellen-Nummer: 1406

Kurzbeschrieb

Hotel-Pension «du Lac», Haupttrakt um 1916, ost-seitiger Kernbau Mitte 19. Jahrhundert, seit 1981 Wohnhaus. Länglicher Gebäudekomplex aus verschiedenen, massiven Bauten. Der 3-geschossige Bau auf der Ost-Seite war die ursprüngliche Pension, erbaut um 1840.
Jüngere Ergänzungen: Der höhere, 3-teilige Haupttrakt auf der West-Seite ist ein Heimatstilbau mit zwei Rund-Erkern. Breite Lukarnen im Walmdach, gegen Süden und Westen mit Segmentbogendach, gegen Norden mit Dreiecksgiebel, betonen die Gebäudeachsen. Die Süd-Fassade zeichnet sich durch Loggien im Mittelteil und angefügte Balkonfronten aus Holz in den Seitenflügeln aus. Büge und Pfosten zum Teil profiliert, Brettarkade bei der mittleren Loggia im 3. Obergeschoss. Eingang unter östlichem Runderker von kannelierten, dorischen Säulen flankiert. Unter dem Erker des eingeschossigen, westlichen Anbaus Garagentor mit rautenförmiger Aufdoppelung, rot/schwarz bemalt. Der Hotelkomplex wurde nach 1980 zu Eigentumswohnungen umgebaut.
Bewertung: erhaltenswert
Bauleute: Stirn (Architekt), Deutschland
Inschriften/Baudaten: Résidence du Lac (West-Fassade); Hotel-Pension du Lac (Obergeschiss Brüstung Mittelteil Südfassade, als Abdruck eines entfernten Schriftuges lesbar.)

Information Bauinventar


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